Sprachvarietäten des Niederländischen (ca. 2 US)

Thematische Ausgestaltung

Die Unterrichtsreihe ist vor allem für den Fremdsprachenunterricht Niederländisch entwickelt. Darum ist das Material für die Schüler:innen in der Zielsprache verfasst.

Die Schüler:innen beschäftigen sich mit niederländische Sprachvarietäten. Um sich das Themengebiet zu erarbeiten, wird auf verschiedene Materialien und Methoden zurückgegriffen. Nach einer kurzen Einführung in das Thema beschäftigen sich die Schüler:innen mit

  • der Entstehung und Bedeutung von Dialekten
    Die Schüler:innen lesen einen Text zum Thema und beantworten Fragen.
  • dem Klang von Sprachvarietäten
    Die Schüler:innen sehen ein Video, in dem verschiedene Sprachvarietäten gesprochen werden und müssen diese benennen und geografisch zuordnen.
  • dem Wortschatz von ausgewählten Dialekten
    Die Schüler:innen arbeiten in Gruppen und suchen ausgewählte Begriffe der verschiedenen Dialekte heraus und erstellen Sprachkarten

Die Aufgaben 1, 2 und 3 bauen nicht aufeinander auf und können unabhängig voneinander bearbeitet werden. 

Die Schüler benötigen einen Computer mit Internetzugang. Für Aufgabe 2 Variante 2 muss die Lehrkraft ein Video ohne Bild abspielen können.

Für einen vergleichenden Fremdsprachenunterricht können die Begriffe aus dem Unterrichtsmaterial zu deutschen Dialekten herangezogen werden. Dann beschäftigen sich die Schüler neben den niederländischen Dialekten auch mit deutschen Sprachvarietäten und können sie diese miteinander vergleichen.

(Die Auswahl der Dialekte/Sprachvarietäten hat sich sowohl für die deutsche wie für die niederländische Seite daraus ergeben, dass bei der Gruppenarbeit möglichst die gleichen Wörter im Wörterbuch gefunden werden können. Daher ist sie rein willkürlich und an der Durchführbarkeit und nicht an der Anzahl der Sprecher oder Ähnlichem orientiert.)

Die Schüler:innen

  • wissen, was Dialekte sind.
  • wissen, dass es nicht nur eine Standardsprache gibt, sondern zahlreiche Sprachvarianten.
  • können bestimmte niederländischen Sprachvarietäten geografisch einordnen.
  • können Entstehung und Vor- und Nachteile von Dialekten nennen.
  • können erklären, wieso manchen Dialekten etwas Negatives anhaftet und ob dies stimmt oder nicht.
  • wissen, dass Dialekte und Sprachvarietäten die eigentlich gesprochene Sprache im Alltag sind.
  • kennen Begriffe der unterschiedlichen Dialekte.

1. Vorbereitung
Keine

2. Einführungsphase

Lernziele:

  • Die Schüler:innen wissen, dass es neben der niederländischen Standardsprache zahlreiche Dialekte gibt und der gleiche Gegenstand mit unterschiedlichen Bezeichnungen benannt wird.

Tätigkeit:

Die Lehrkraft schreibt die folgenden Wörter an die Tafel:

olienoot, katjantje, sausie, pinda, grondneutje, sausemangel, okkeneut
 

Die Schüler:innen werden gefragt, was diese Wörter heißen.

Die Wörter werden mit den Schüler:innen besprochen.

Zur Auflösung kann, wenn möglich die Sprachkarte pinda gezeigt werden.

Anmerkung: Bei den Wörtern handelt es sich um die Bezeichnungen von Erdnüssen (pinda’s) in verschiedenen niederländischen Dialekten. Es sollte nicht erwähnt werden, dass alle Bezeichnungen den gleichen Gegenstand bezeichnen. Auch das Thema sollte nicht genannt werden, da die Schüler:innen dann auf die Idee kommen, dass es sich um das gleiche Objekt handelt.

3. Arbeits– und Lernphase

Aufgabe 1 (Lesen)

Lernziele:

Die Schüler:innen

  • wissen was Dialekte sind.
  • können erklären, wie Dialekte entstanden sind.
  • können Vor- und Nachteile von Dialekten nennen.
  • können erklären, wieso manchen Dialekten etwas Negatives anhaftet und ob dies stimmt oder nicht.
  • lernen, dass Dialekt nichts Minderwertiges ist, sondern die eigentlich gesprochene Sprache im Alltag ist.

Die Schüler:innen lesen den Text  Nederlandse dialecten – definitie, ontstaan en aanzien und beantworten die Fragen.

Aufgabe 2 (hören)

Lernziel:

  • Die Schüler:innen können bestimmte niederländische Sprachvarietäten erkennen und können benennen wo diese gesprochen werden.

Tätigkeit: Die Lehrkraft zeigt den Schüler:innen das Video Dialect- en streektaalquiz

Anmerkung: Es wird empfohlen das Video mit der gesamten Klasse anzusehen, da die Antworten unter dem Video zu finden sind.
Sind die einzelnen Fragmente pro Dialekt zu lang, kann bis zum nächsten vorgespult werden.

Optional können Arbeitsblätter mit einer Karte der Niederlande ausgeteilt werden, auf der die Schüler:innen während des Hörens angeben müssen, wo der jeweilige Dialekt ihrer Meinung nach gesprochen wird. Natürlich können die Schüler:innen hier in den meisten Fällen nur Vermutungen anstellen. Statt den Dialekt auf dem AB einzuzeichnen, können die Schüler:innen in ihrem Heft o. Ä. notieren, welchen Dialekt sie zu hören glauben.

Nach dem Schauen des Videos werden die Dialekte besprochen. Die Antworten befinden sich als Liste unter dem Video. Wenn möglich, kann der Lehrer die Karte niederländische Dialekte zeigen und so besprechen, wo die verschiedenen Dialekte gesprochen werden.

Aufgabe 3

Lernziele:

  • Die Schüler:innen kennen Begriffe der unterschiedlichen Dialekte. 
  • Die Schüler:innen wissen, dass es nicht nur eine Standardsprache gibt, sondern zahlreiche Sprachvarianten/Dialekte.

Ausführung:

Die Schüler werden in 5 Gruppen eingeteilt. Pro Gruppe bekommen sie einen dieser Dialekte zugeteilt:

Twents, Drents, Gronings, Zeeuws, Heerlens

In den Gruppen sollen die Schüler:innen Aufgabe 3 machen. Zudem teilt die Lehrkraft kleine Papierstreifen oder Klebezettel aus, auf denen die Schüler die herausgesuchten Begriffe notieren können. Pro Begriff wird ein Zettel benötigt, d. h. jede Gruppe muss mindestens neun Zettel (siehe Anmerkung weiter unten) erhalten.


Opdracht 3

a) Voer de volgende taken uit (1 tot 3).

1. Hoe heten de volgende begrippen in “jullie” dialect?  Gebruik het woordenboek dat is opgegeven voor het desbetreffende dialect (zie onderstaande link).

geit
huis
rug
schaap
sneeuw
ui
vader
vlinder
zakdoek

Gebruik één papiertje per Standaardnederlands begrip, zodat jullie aan het einde negen papiertjes hebben

2. Zoek een uitdrukking op die kenmerkend is voor jullie dialect.

3. Schrijf een woord of zin op die jullie bijzonder grappig vinden.  

Twents

Drents

Gronings

Zeeuws

Heerlens


Anmerkung: Die Punkte 2 und 3 sind optional und dienen vor allem dazu, allen Schülern in der Gruppe abhängig von der Gruppengröße eine Aufgabe zu geben. Bei Bedarf können auch weitere Punkte wie regionale Speisen usw. ergänzt werden. Bei kleinen Gruppen können diese Punkte weggelassen werden. Inwieweit die Punkt 2. und 3. besprochen werden und/oder ob dafür ebenfalls Zettel ausgeteilt und zusätzliche Sprachkarten angefertigt werden, bleibt der Lehrkraft überlassen.


b) Plak de papiertjes met de "vertalingen" op de kaarten van Nederland. Zorg ervoor dat jullie het papiertje in de juiste regio plaatsen, d.w.z. in het deel van Nederland waar "jullie" dialect wordt gesproken.


Vorbereitung: Im Klassenraum/an der Wand werden 9 Karten der Niederlande ausgelegt/aufgehängt (pro Begriff, den die Schüler bei Aufgabe 3a) heraussuchen müssen eine Karte).

Die Schüler kleben die Zettel mit den „Übersetzungen“ auf die Karte für das Wort in die Region in der „ihr“ Dialekt gesprochen wird. So entstehen mehrere Sprachkarten.

Anmerkung:

Allgemein: Die Zettel mit den unterschiedlichen Wörtern sollten unter den Gruppenmitgliedern verteilt werden, sodass nicht ein Schüler alle Zettel aufhängt, sondern alle Gruppenmitglieder die einzelnen Wörter auf die verschiedenen Karten kleben. Eventuell sollten nicht alle Gruppen gleichzeitig ihre Wörter aufkleben, sondern die Gruppen nach und nach zu den Karten geschickt werden.

Es ist sicher zu stellen, dass alle Gruppenmitglieder wissen, in welcher Region ihr Dialekt gesprochen wird, damit sie die Zettel problemlos in die jeweilige Region kleben können.

Wird normales Papier genutzt und keine Klebenotizen, muss Klebeband vorhanden sein!

Optional: Es werden farbige Zettel genutzt (eine Farbe pro Gruppe/Dialekt). Dies sorgt dafür, dass schnell und einfach überprüft werden kann, ob der jeweilige Dialekt/Farbe auf der Karte an der richtigen Stelle klebt. Eine selbstangefertigte Legende sorgt Legende sorgt zudem dafür, dass schnell deutlich ist, um welchen Dialekt es sich handelt. Zudem erinnert die Karte mit den unterschiedlichen Farben eher an eine tatsächliche Sprachkarte.

4. Rückkoppelungsphase

Die Lehrkrafte kann hier das Ende der Stunde einleiten und kontrollieren, ob die Lernziele erreicht worden sind. Hier kann/können 

  • das Zitat des Schrifstellers Christian Morgenstern diskutiert werden:
    „Beim Dialekt fängt die gesprochene Sprache an.“ 
  • sich die Schüler die Sprachkarten anschauen, sodass sie auch die Bezeichnungen der anderen Dialekte gesehen haben